No links please, we’re Fraunhofer!

Wir freuen uns, dass Sie auf unsere Seite einen Link setzen wollen. Diese Erlaubnis ist jederzeit widerrufbar und gilt nur, wenn Sie die nachfolgenden Regeln einhalten:

Der Hyperlink muss auf die Startseite der Fraunhofer-Gesellschaft gesetzt werden.

Nach vorheriger schriftlicher Zustimmung kann im Einzelfall der Hyperlink auf eine einzelne, zu benennende Webseite der Fraunhofer-Gesellschaft gesetzt werden.

Der Vertragspartner ist verpflichtet die jeweilige Seite vollständig neu zu laden, ohne dass die Zielseite in einen Rahmen gesetzt wird.

Der Vertragspartner teilt der Fraunhofer-Gesellschaft innerhalb von 24 Stunden nach Setzen des Links durch das Senden einer E-Mail das Setzen des Links bzw. die Freischaltung der betreffenden Seite mit.

Diese Information muss den Pfad enthalten, von dem aus auf die betreffende Seite zugegriffen werden kann.

Die Nutzung des Logos der Fraunhofer-Gesellschaft bedarf einer gesonderten Genehmigung

Das ist die Linking Policy der Fraunhofer Gesellschaft.

Interessant, wie der Flugzeugträger der deutschen Forschung (das Schnellboot ist jemand anderes), das Internet versteht. Nämlich gar nicht. Offensichtlich ist die FhG nicht an der Verbreitung ihrer Informationen interessiert. Handelte man gemäss der Policy, wäre sogar ein direktes Verlinken der einzelnen Institute innerhalb der Gesellschaft unzulässig.

Um im Sinne der Fraunhofer Gesellschaft einigermassen legal zu handeln, habe ich folgende Mail an die Online-Redaktion des Webangebotes geschickt.

Sehr geehrte Damen und Herren,

gemaess ihrer Linking Policy moechte ich Sie darueber in Kenntniss setzen, dass ich unter http://www.hardbloggingscientists.de/?p=120 einen Link auf die Seite “Linking Policy” Ihres Webangebotes gesetzt habe.
(http://www.fraunhofer.de/fhg/extra/linking.jsp)

Mit freundlichen Gruessen,
Andreas Schepers

Mal sehen, ob und wie reagiert wird.

Martin Roell hat’s entdeckt, der Schockwellenreiter greift es auf. A propos, gibt es eine ähnliche Policy bei der MPG, Herr Kantel?

Update: 24.07.2006

Die Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der FhG hat geantwortet:

Sehr geehrter Herr Schepers,

wir nehmen die Verlinkung in Ihrem Blog zur Kenntnis.
Wie wir bereits Herrn Röll erläutert haben, hat die Fraunhofer-Gesellschaft durchaus Gründe für diese Linking Policy.

Als staatlich geförderte Forschungseinrichtung mit exzellentem Ruf muss es uns möglich sein, uns gegen unerwünschte Links zu wehren. Unsere Linking Policy hat uns hierbei schon mehrmals in Fällen geholfen, in denen der Link mit Inhalten fremder Webseiten in Verbindung gebracht worden wäre, die dem Image der Fraunhofer-Gesellschaft geschadet hätten. Wir gehen davon aus, dass dies in Ihrem Blog nicht der Fall ist, so dass Sie den Hyperlink zu unserer Linking Policy setzen können.

Dazu fällt mir im Augenblick gar nichts mehr ein…

July 21st, 2006 Kategorie: Fundsachen

13 Comments Add your own

  • 1. pavel  |  July 21st, 2006 at 10:51 am

    Heisst das etwa, das dieses Posting auch illegal ist? Ungefragte Logo-Verwendung… ;-)

  • 2. Der Schockwellenreiter  |  July 21st, 2006 at 11:02 am

    Nein! Ich kann zwar nicht für alle Institute sprechen, aber weder die MPG noch das Institut, für das ich arbeite, haben so etwas Seltsames. Und für das Institut, für das ich arbeite, kann ich bestätigen: Wir wollen verlinkt werden, je tiefer, desto besser. ;-)

  • 3. tina  |  July 23rd, 2006 at 12:40 am

    Die Linkpolitik der Fraunhofer-Gesellschaft erweckt schon den Eindruck eines fehlenden Verständnisses für das, was Internet sein will und tatsächlich sein kann: dezentral, selbststeuernd, globale Plattform für Information, Kommunikation und Transaktion (so man will).

    Was bei Frame-Webseiten wohl eher die Verlegenheitslösung infolge technischer Defizite ist (dass man mit Links die Zielseite nicht ansteuern kann und der Leser sich den relevanten Inhalt selbst heraussuchen muss – ich selbst finde das immer sehr ärgerlich, weil Infos unübersichtlich aufbereitet sind und die Sucherei einfach Zeit frisst), scheint hier Politik zu sein.

    Schade für die Fraunhofer-Gesellschaft, denn sie hat ja interessante Wissenschaftler, zu denen man durchaus gern einen Link setzen würde.

  • 4. Fiete Stegers  |  July 24th, 2006 at 10:08 am

    Das ähnelt ja fast wortwörlich den Forderungen des Gesundheits- und mindestens eines weiteren Bundesministeriums. Gibt es da etwa auch irgendwo so ein unheilvolles Template a la “Landgericht Hamburg hat entschieden …”?

  • 5. mo.  |  July 25th, 2006 at 12:32 am

    sorry. erst einmal tolles posting. aber das ist einfach nur idiotisch, irgendwie typisch deutsch. ich kann mir dabei nur vorstellen, dass das voll-pfosten sind. sorry. und hey, kann mir jemand verbieten webseiten verlinken? ich kann doch auch sagen, da drüben steht das haus xyz. kann mir doch auch keiner verbieten.

    ist das schlecht.

  • 6. Martin Wisniowski  |  July 25th, 2006 at 12:52 pm

    Tja, ein Skandal ist es nicht. Doch bei einer zum Beispiel katholischen Gruppeneinrichtung könnte man ja soetwas erwarten, aber bei einem Forschungsinstitut?

  • 7. The original hard bloggin&hellip  |  July 25th, 2006 at 1:04 pm

    […] Im Fazit finden wir eine Stelle, die hervorragend zum neulich hier stattgefundenen Beispiel der Fraunhofer-Link Policy passen: “Die Virtualisierung wird als nur einer der vielen Aspekte betrachtet, denen die wissenschaftliche Welt heute gegenübersteht, und die zusammen mit anderen Kräften in der Wissenschaft wirksam sind, die nicht durch die Technologie gesteuert sind, sondern durch Kräfte, wie etwa kulturelle Gewohnheiten oder politische Entscheidungen.” […]

  • 8. Stefan Jacobasch  |  July 28th, 2006 at 5:55 pm

    “Um im Sinne der Fraunhofer Gesellschaft einigermassen legal zu handeln, habe ich…”
    Warum ignorieren Sie die Forderung nicht einfach? Wir haben unter http://www.scienceticker.info immer wieder mal zu Fraunhofer-Seiten verlinkt und weder vorher gefragt noch hinterher mitgeteilt. Würde mir auch im Traum nicht einfallen.

  • 9. Tim 'avatar' Bartel  |  July 30th, 2006 at 10:01 am

    Nur um das Selbstverständliche doch noch einmal festzuhalten: die Linking Policy der FHG ist natürlich nicht juristisch durchsetzbar. Die Begründung, man können sich durch diese Policy gegen missliebige Links wehren ist nicht zutreffend. Das BGH hat dies im Paperball-Urteil recht treffend festgestellt: “Wenn die Klägerin das Internet für ihre Angebote nutze, müsse sie auch die Beschränkungen in Kauf nehmen, die sich aus dem Allgemeininteresse an der Funktionsfähigkeit des Internets für die Durchsetzung ihrer Interessen ergäben. “

  • 10. The original hard bloggin&hellip  |  September 12th, 2006 at 6:57 pm

    […] Neues aus der bunten Welt der Wissenschaftskommunikation. Letztens habe ich mich an dieser Stelle noch über die anachronistische Link-Policy der Fraunhofer Gesellschaft echauffiert, jetzt schafften es genau diese, mich kurzfristig in Erstaunen zu versetzten. […]

  • 11. podscience « Glück&hellip  |  September 12th, 2006 at 7:04 pm

    […] Neues aus der bunten Welt der Wissenschaftskommunikation. Letztens habe ich mich drüben, bei den hartrockenden hardbloggenden Wissenschaftlern, noch über die anachronistische Link-Policy der Fraunhofer Gesellschaft echauffiert, jetzt schafften es genau diese, mich kurzfristig in Erstaunen zu versetzten. […]

  • 12. Jürgen  |  March 17th, 2007 at 10:33 pm

    das ist interessant. ich werd das mal machen. Jürgen :-)

  • 13. ridiculous fraunhofer lin&hellip  |  April 15th, 2010 at 8:29 am

    […] den Hard Bloggin’ Scientists über die lächerliche Linking Policy des Fraunhofer Instituts berichtet hat. Wie ich soeben erfahren durfte, hat das Fraunhofer Institut leider auch im Jahr 2010 immer […]

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